„Iss doch einfach etwas!“

Die Leute reduzieren dich immer aufs Äußerliche, aber auch wenn du Normalgewicht hast, heißt das noch lange nicht, dass in dir drin alles in Ordnung ist.“ – Essstörungen sind tückisch –

Essstörungen sind kein Ernährungsproblem, sondern ein gestörter Umgang mit dem Essen. Es handelt sich um eine Sucht.

Essstörung - Therapie Praxis Zaspel

Was sind Essstörungen?

Kein Ernährungsproblem, Essstörung ist eine Sucht!

Die Symptome erstrecken sich von wahllosem, zwanghaften In-sich-Hineinstopfen großer Nahrungsmengen (Binge-Eating-Störung), Heißhungerattacken mit anschließendem Erbrechen oder anderen gegensteuernden Maßnahmen (Bulimia nervosa) bis hin zur Verweigerung jeglicher Nahrungsaufnahme (Anorexia nervosa).

Die Symptome scheinen gleich, der Weg in die Essstörung und wieder hinaus ist jedoch sehr individuell. Ich habe jede Ausprägung in verschiedensten Facetten kennengelernt.

Ich durfte in einem entscheidenden Punkt Klarheit erlangen: so komplex der Weg in eine Essstörung sein kann, in vielen  Fällen gibt es einen Weg hinaus. Auch wenn es den Betroffenen erst einmal unmöglich erscheint.

Alle Essstörungen haben eines gemeinsam. Früher oder später „funktionieren“ sie nicht mehr und kehren sich gegen die Betroffenen selbst. Leider oft in Begleitung von fatalen und nicht mehr umkehrbaren Folgen, bis hin zum Tod.

Therapeutisch verwende ich in puncto Essstörungssymptomatik zusätzlich strenge verhaltensorientierte Therapiekonzepte, die sich im klinischen Rahmen bewährt haben.

Ziel ist es, eine Stabilisierung des gestörten Essverhaltens und den daraus resultierenden körperlichen, psychischen, kognitiven und sozialen Folgen, sowie die Ursache für die Entstehung der Essstörung an der Wurzel zu lösen. Dies kann nur durch das Schließen jeglicher „Hintertürchen“ für die Essstörung erfolgen.

Mir ist sehr bewusst, wieviel Mut, Ausdauer und Durchsetzungskraft dieser Weg von den Betroffenen erfordert. Ich begleite Ihren ganz individuellen Weg mit meinem ganzen Erfahrungsschatz, Wissen und maximalen Sensibilität für Sie und Ihrer Lebenssituation.

Neben einer grundsätzlichen Stabilisierung der Essstörungssymptomatik, beginnt der individuelle Teil auf dem Weg aus der Essstörung. Ziel ist es, die Ursachen und den Nutzen durch die Erkrankung für den Einzelnen zu explorieren, zu bearbeiten und durch neue, nachhaltige und stabile Verhaltens- und Lebenswege zu ersetzen. Erst dann kann die Essstörung ihre Funktion für die Betroffenen verlieren. Wichtig dabei ist, nur Sie erkunden und entscheiden letztlich, den eigenen und für Sie umsetzbaren Weg. Therapeutisch begleite ich diesen Prozess enaktiv und mit einer Fülle an therapeutischen Ansätzen. Ebenso wichtig ist es mir, mit Ihnen einen verständnisvollen, beständigen und einfühlsamen Rahmen zu schaffen.

Häufig fühlen sich Menschen mit einer Essstörungsproblematik von ihrer Umwelt nicht ausreichend ernstgenommen und verstanden. Das Erleben der Erkrankung ist meist sehr schamhaft besetzt. Druck von außen bezüglich des Essverhaltens, kann das Rückzugsverhalten in die innere „Essstörungseinsamkeit“ begünstigen. Der Schritt, sich Hilfe zu suchen, wird dadurch häufig erschwert. Nahe Bezugspersonen geraten infolgedessen in eine noch größere Hilflosigkeit, welche den Druck gegenüber den Betroffenen ungewollt noch mehr erhöht. Es entwickelt sich ein Teufelskreis für alle Beteiligten.

Welche Therapieansätze gibt es bei Essstörungen?

Für die Ausgestaltung individueller Essstörungstherapien wende ich zunächst streng verhaltensorientierte Therapiekonzepte an, die sich im klinischen Rahmen bewährt haben, um eine primäre Stabilisierung des gestörten Essverhaltens und den daraus resultierenden körperlichen, psychischen, kognitiven und sozialen Folgen zu erreichen.

Eine individuelle Ursachenerörterung der Essstörung und Verarbeitung der eruierten Ursachen soll es den Patienten ermöglichen, sich neue, nachhaltige und geeignete Strategien anzueignen, welche die bisherigen Funktionen der Essstörung Stück für Stück ablösen.

Die Einbeziehung von Eltern, Partnern und nahen Bezugspersonen in den Bewältigungsprozess der Essstörung kann für eine dauerhafte Stabilisierung hilfreich sein. Die Entscheidung darüber wird gemeinsam im Therapieprozess getroffen.

Wo liegt der Zusammenhang zwischen Trauma und Essstörung?

Essstörungen und Trauma

Aus Erfahrung erschwert die Kombination aus einer bestehenden Traumasymptomatik und einer Essstörung die Therapie oftmals entscheidend.

Die Traumasymptome halten die Essstörungssymptome in einem für den Patienten psychisch oft existentiellen Maße aufrecht. In diesem Fall gehen Essstörungs-, und Traumatherapie Hand in Hand.

Therapeutisches Vorgehen bei Trauma – Essstörungen

Es hat sich bewährt, die Elemente der Essstörungstherapie und Traumatherapie zu koppeln, um den oben beschriebenen Teufelskreis zu durchbrechen. Die Auswahl der in der momentanen Situation für den Patienten hilfreichsten Elemente werden variabel ausgewählt und kombiniert. Ziel ist die individuelle Stabilisierung und Regulierung des Trauma -/ Essstörungskreislaufs.

Das therapeutische Vorgehen muss demnach sehr individuell, unterstützend, regulierend, empathisch und achtsam erfolgen. Dies wiederrum setzt eine stabile, tragfähige Therapeuten-Patienten Beziehung voraus, die einen zentralen Punkt in meinem therapeutischen Vorgehen darstellt.

Besonders bei frühkindlichen Traumatas benötigt die Auflösung der Traumafolgen viel Zeit, um mit den meist vorhandenen dissoziativen Symptomen arbeiten und diese lösen zu können. Die Essstörung kann diesen Prozess oft eine Zeit begleiten, bis ihre Funktion durch eine langfristige Handlungsfähigkeit des Patienten bezüglich der früheren Erlebnisse abgelöst werden kann.

Mir ist bewusst, dass dieser Weg für Sie schwer sein kann und viel Mut erfordert. Daher möchte ich Sie verlässlich auf Ihrem Weg begleiten.